Der Heuvelland-Marathon -Öfter mal was Neues-
Veröffentlicht von Manfred Halleck (manfredh) am 16.03.2019
Der Heuvelland-Marathon von Vals nach Maastricht
Oder: Welcher Trottel hat behauptet das Holland platt ist
Da ich im Moment so einen Muskelkater in den Waden und in den Oberschenkeln habe, das ich kaum die Treppe hoch bzw. runter komme, geschweige laufen kann, nutze ich die Zeit einen Bericht zu schreiben. Macht sonst bei uns ja fast keiner.
Mitte Dezember 2018 erschien in einer Laufzeitschrift die Beilage mit nationalen und internationalen Terminen für Marathonveranstaltungen. Und da ist der Termin vom Heuvelland-Marathon am 17.März aufgefallen. Naja, Hügel in Holland, kann sooo schlimm ja nicht werden, zumal man die Erfahrung vom Siebenhügellauf in Nimwegen hat wo man die ersten fünf Hügel gar nicht bemerkt. Also habe ich mich dort angemeldet. Um nicht ganz unvorbereitet zu sein habe ich dann auch einige Trainingseinheiten in der Sonsbecker Schweiz gemacht.
Sonntagmorgen fuhr ich nach Maastricht wo die Gepäckaufbewahrung und das Ziel waren. Von dort wurden wir mit Reisebussen zum Start gebracht. Dieser befand sich bei Vals am Dreiländereck Belgien, Deutschland und den Niederlanden. Da es auch der höchste Punkt von den Niederlanden, immer hin 328 Meter über den Meeresspiegel (man brauchte dort aber keine Sauerstoffmaske) ist konnte es eigentlich nur bergab gehen. Denkste !
Um Punkt 10:00 Uhr erfolgte der Start. Die ersten 100 Meter waren auch noch auf einem befestigten Weg. Aber dann ging die Schlammschlacht los. Ca. 500 Einzelläufer und 200 Staffelläufer machten sich über verschlammte Waldwege auf dem Weg zum Ziel. Die ersten 2km ging es wohl hinunter aber an entspanntes Laufen war nicht zu denken da man genug damit zu tun hatte dass man nicht ausrutschte. Und danach war die Strecke ein Wechsel von Steigungen und Gefälle die es in sich hatten. Ca. 600 Höhenmeter mussten hinauf und ca. 900 Höhenmeter hinunter gelaufen werden. Das alles wäre ja nicht so schlimm gewesen wenn es auf normalen Wegen stattgefunden hätte. Aber das im Startgeld der Mud Musters (ein Cross- und Hindernislauf in Weeze) als Zulage inbegriffen war machte das ganze anstrengend. Und dann setzte der Gegenwind noch einen oben drauf sobald man aus dem Wald ins freie Gelände kam. Das dann die letzten 4km vor dem Ziel in Maastricht befestigt waren, das half dann auch nicht mehr. Da war man doch schon ziemlich geschlaucht. Nach 04Std. 30min und 45 sec. kam ich dann total verschlammt, mit nassen Füssen im Ziel an.
Also das war mal wieder so ein Lauf wo nicht nur einmal der Gedanke kam, warum macht man so einen Schei.. ! Aber nach dem Duschen kommt doch so langsam der Stolz etwas geschafft zu haben was man nicht alltäglich macht. Nach ca. einstündiger Fahrt bin ich dann Zuhause angekommen wo ich erst einmal mir die Strafpredigt von meiner Frau anhören musste. So fertig wäre ich noch nie nach einem Marathon gewesen. Egal, schön war es trotzdem und das Bier fing auch schon wieder an zu schmecken.
Hab‘ ich mir verdient.
Jupp Peters